KOMET im Detail - Architekturdetails

Abbildung 1: Die KOMET-Architektur
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Die KOMET-Architektur besteht aus drei Subsystemen (siehe Abbildung 1):

Der KOMET-Architektur liegen folgende drei zentrale Design-Prinzipien zu Grunde:

Schichtenorientierung

Um der Komplexität größerer Softwaresysteme, wie z. B. SAP ERP oder der PTV Logistikplattform Rechnung zu tragen, erfolgt deren Implementierung mehreren Schichten, die aufeinander aufbauen. Die Kommunikation zwischen diesen Schichten erfolgt über standardisierte und dokumentierte Schnittstellen. In der Regel werden drei Schichten definiert, weswegen auch von einer 3-Schichten-Architektur gesprochen wird. Auf unterster Ebene befindet sich die Datenschicht. Im Regelfall wird hier relationales Datenbankmanagement System (RDBMS) eingesetzt, welches die zentrale Speicherung aller Daten im System sicherstellt. In der Mitte befindet sich die Applikationsschicht. Auf dieser Ebene wird die gesamte Funktionalität des Softwaresystems realisiert. Auf der obersten Ebene ist die Präsentationsschicht angesiedelt, die für Interaktionen mit dem Anwender verantwortlich ist. In der Regel wird hier eine grafische Benutzeroberflüche realisiert (engl. Graphical User Interface, GUI).

Auch der Aufbau der KOMET-Architektur entspricht dieser dreistufigen Gliederung. Das Datensubsystem entspricht dabei der Datenschicht, das Modellsubsystem der Applikationsschicht und das Dialogsubsystem der Präsentationsschicht. Ein viertes Element, der EUS-Kern, vermittelt zwischen den Subsystemen und stellt so die Schnittstellen zwischen den Schichten bereit.

Komponentenorientierung

Aus den Ingenieurwissenschaften wurde das Grundprinzip, komplexe Strukturen aus einfachen Bausteinen zusammenzusetzen, in Form der komponentenorientierten Software-Entwicklung in die Informatik übertragen. Softwaresysteme sollen dabei aus einfachen, wiederverwendbaren Bausteinen, den Softwarekomponenten, einfach zusammengesetzt werden können. Die technischen Grundlagen zur Entwicklung von Softwarekomponenten werden von Komponententechnologien zur Verfügung gestellt. Softwarekomponenten können miteinander kommunizieren und unabhängig voneinander von Dritten zum Aufbau von Softwaresystemen verwendet werden. Sie können zur Laufzeit eines Programmes ausgetauscht werden und ermöglichen so auf einfache Weise die Konzeption und Realisierung von dynamischen Anwendungen, die sehr flexibel an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst werden können.

Die Realisierung der Applikationsschicht erfolgt in der KOMET-Architektur mit Hilfe solcher Softwarekomponenten. Die Funktionalität der gesamten Anwendung wird mit Hilfe von kooperierenden Problemlösungskomponenten (Solvern) umgesetzt. Auch die Planungsanwendung, die sich in der Präsentatinsschicht befindet, ist als Softwarekomponente realisiert. Der einzige Unterschied zu einem Solver besteht darin, dass dies die einzige Komponente ist, die eine Benutzeroberfläche zur Interaktion mit dem Anwender Verfügung stellt. Als Komponententechnologie wird innerhalb der KOMET-Architektur der entfernte Methodenaufruf (Remote Method Invocation, RMI) von Java verwendet.

Dienstorientierung

Wird eine Funktion als Dienst angeboten, so sendet ein Dienstkonsument eine Anfrage an den Dienstanbieter, der diese Anfrage bearbeitet und eine entsprechende Antwort zurückschickt. Eine besondere Stärke der Extensible Markup Language (XML) ist der geregelte Austausch nahezu beliebiger Informationen, besonders in heterogenen Umgebungen. Es ist deshalb naheliegend, Botschaften fü Dienstanfragen und Dienstantworten mit Hilfe einer XML-Instanz zu definieren.

Die KOMET-Architektur definiert eine auf XML-Botschaften basierende Schnittstelle für Dienste. Die Gesamte Kommunikation der Komponenten mit dem EUS-Kern und untereinander wird mit Hilfe von Dienstanfragen und Dienstantworten realisiert.

Solche Konzepte werden als Service orientierte Architektur (SOA) oder Software as a Service (SaaS) bezeichnet.


Martin Döllerer - zuletzt geändert am 01.01.1970 um 01:00 Uhr